Das Eisstockschießen, den meisten nur als Urlaubssport bekannt, hat seinen Ursprung in Bayern und Österreich und blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Es ist ein Sport , der mit einem zum Gleiten gebrachten Eisstock auf Eis oder anderen Bahnen, wie Asphalt oder Kunststoff betrieben wird. Der Sport wird in 3 Disziplinen von sportlich Interessierten jeglichen Alters und beiderlei Geschlechts ausgeübt. Es gibt das Eisstockspiel als Mannschaftswettspiel, sowie das Weitschießen und das Zielschießen als Einzelwettbewerb und im ländlichen Raum der Steiermark das unter befreundeten Vereinen beliebte Knödelschießen.
Im Eisstockspiel kämpfen jeweils 2 Mannschaften um die Bestlage (kürzeste Entfernung) ihrer Eisstöcke zur sogenannten Daube (kreisrunder Hartgummi-Puck mit 12 cm Durchmesser). Die Daube liegt als beweglicher Zielgegenstand im 3 mal 6 Meter großen Zielfeld, welches sich 24 Meter vom Abschusspunkt des Spielers befindet. Das Bestreben, mit dem eigenen Stock möglichst nahe an der Daube zu stehen, kann erreicht werden, indem man versucht, seinen Stock näher zur Daube zu spielen als der Gegner, den gegnerischen Stock wegzuschießen oder die Lage der Daube mit dem gespielten Stock durch bewegen im Spielfeld, günstig zu verändern. Eine Mannschaft besteht aus 4 Spielern, von denen jeder pro Kehre einen Schuss abgeben muss. Ein Spiel besteht aus insgesamt 6 Kehren. Es erfolgt nach jeder Kehre eine Wertung, das heißt der Daube nächststehende Stock erhält 3 Punkte und jeder weitere Stock der gleichen Mannschaft, der ebenfalls näher zur Daube steht, als der beststehende Stock des Gegners, erhält 2 weitere Punkte. Der Spielsieger ist diejenige Mannschaft, die in 6 Kehren die höhere Stockpunktsumme erreicht.
Im Weitschießen ist die größte erzielte Entfernung zwischen Abschusspunkt und Endstellung des geschossenen Stockes entscheidend. Hier kommt es insbesondere auf Schnellkraft und technisches Können an.
Das Zielschießen ist ein Einzelwettbewerb, bei dem ein Spieler mit 24 konzentriert abgegebenen Versuchen in das Zielfeld bestimmte Aufgaben mit dem Eisstock zu erfüllen hat.
Zusätzlich wird im steirischen Raum noch das sogenannte Knödelschießen betrieben. Bei dieser lustigen Stocksportart treffen zwei befreundete Vereine aufeinander, um mit möglichst vielen Schützen auf einem Eisteich oder ähnlicher Eisanlage ohne Kastenbegrenzung um die Bestlage des Stockes zur Daube zu kämpfen. Bei dieser Stocksportart werden nur Holzdauben verwendet. Das Spiel endet nach drei gewonnenen Punkten, wobei die beiden Moare jeweils zwei Schüsse abgeben dürfen. Gespielt wird dabei um die sogenannte Knödeljausen. Verliert eine Mannschaft zu null, soll es schon vorgekommen, dass sie von der Siegermannschaft einen Geißbock überreicht bekam.
Der Eisstocksport wird nicht nur in vielen Ländern Europas betrieben, sondern auch in Nord- und Südamerika, Australien, Afrika und Asien. Insgesamt haben sich 24 Nationen der Internationalen Föderation Eisstocksport ( IFE ) angeschlossen. Seit 1951 werden Europa – und seit 1983 Weltmeisterschaften ausgetragen.
Im Winter in Kunsteisstadien, auf Natureis, oder auf zugefrorenen Seen, im Sommer auf Asphaltbahnen, kann dieser Sport von der Jugend bis ins hohe Alter ausgeübt werden.